„Wenn Menschen eine Borderline-Persönlichkeitsstörung haben, dann sind sie ihren negativen Gefühlen ausgeliefert. Die Erkrankung bedeutet für sie Dauerstress und Hilflosigkeit und bringt neben zahlreichen psychischen auch schwerwiegenden physische Auswirkungen mit sich“, so Dr. med. Khalid Murafi.
Dr. Murafi ist Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie sowie Psychotherapeut für Erwachsene an der Klinik Walstedde. Im Rahmen des Fachtags der Suchtberatungsstelle Coesfeld der Alexianer IBP GmbH vermittelte der Experte rund 80 Teilnehmer*innen aus verschiedenen Bereichen des regionalen Sozial- und Gesundheitswesens, spannende Inhalte zu der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Der Fachtag fand auf dem Alten Hof Schoppmann in Nottuln-Darup statt.
Expertise und Wissen weitergeben
Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) handelt es sich um eine psychische Erkrankung, die nicht episodenhaft, sondern über einen langen Zeitraum auftritt. Besonders junge Menschen sind von ihr betroffen.
Ziel des Fachtags der Alexianer IBP GmbH war es, der Borderline-Störung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und Menschen für das Krankheitsbild und dessen Auswirkungen zu sensibilisieren sowie passende Behandlungsmöglichkeiten vorzustellen: „Uns ist es wichtig das vielseitige Fachwissen, das in unseren verschiedenen Bereichen steckt, regional zu teilen. Darum freuen wir uns immer wieder, dass Menschen wie Dr. Murafi Lust haben, ihre Expertise bei unseren Fachtagen vorzustellen und so viele Interessierte an den Veranstaltungen teilnehmen“, so Jan Strotmann, Mitarbeiter der Suchtberatungsstelle in Coesfeld, einem Angebot der Alexianer IBP GmbH für Betroffene, deren Angehörige, Arbeitgeber und Institutionen sowie andere interessierte Personen.
Die Borderline-Störung verstehen
Dr. Murafi betonte in seinem Vortrag, dass es bei der Behandlung der BPS nicht ausreiche, nur die einzelnen Symptome anzugehen. Vielmehr sei es wichtig, die Störung und ihre individuelle Entstehung zu erkennen und zu verstehen.
Eine große Herausforderung sei laut des Experten auch eine durch vorhersehbare Behandlungsmuster ausgelöste Stereotypisierung der BPS, die Betroffenen das Gefühl gäbe, ihr Schicksal sei vorherbestimmt und sie könnten individuell keinen Einfluss darauf nehmen.
Passende Behandlungsmöglichkeiten finden
Ein besseres Verständnis über die Erkrankung sowie die individuellen Empfindungen von Betroffenen können dabei helfen, eine passende Behandlung zu gewährleisten. Mit seinem Vortrag konnte Dr. Murafi einen großen Beitrag dazu leisten, betont Jan Strotmann: „Besonders interessant für uns ist es zu wissen, was in den Betroffenen vorgeht. Dr. Murafi hat sehr anschaulich und transparent dargestellt, welche Schmerzzentren bei der Störung aktiviert werden und, welche Auswirkungen die Krankheit auf die Betroffenen und deren Umfeld haben kann. Diese Erkenntnisse helfen uns, die Erkrankung und die Betroffenen besser zu verstehen – das schafft vor allem in der täglichen Arbeit zunehmende Klarheit.“
Borderline-Störung: Verstehbar – Erkennbar – Behandelbar
, Alexianer IBP GmbH Alexianer Münster GmbH