Die Gewinner des Jahres 2025

Die Beurteilung der Jury

Das Werk mit dem Titel Kunst Gedanken ist eine thematisch gegliederte Collage auf Leinwand zu einem Buch von Michael Ende. Das Triptychon – Erklärung: ein Werk aus drei Teilen – fügt sich auf schlüssige Weise zusammen. Eine technisch sorgfältig umgesetzte Arbeit über verschiedene Techniken und Genres hinweg, das durch seine besondere Ästhetik besticht. Die Auswahl der darauf zu findenden Texte und Bilder ist verblüffend.

Beim Betrachten werden alle Sinne angesprochen und die Verbindung von Sprache und Bild erscheint klug durchdacht. Das Werk lädt zum genauen Hinsehen und Entdecken ein und lässt zusätzlich Raum für eigene Interpretationen.

Insgesamt eine liebevolle Hommage an Edgar und Michael Ende, mit einer persönlichen, leicht melancholischen Note. Das Werk ist eines der Highlights unter den Einsendungen.

Im Gespräch mit der Künstlerin

„Ich bin, seitdem ich 13, 14 Jahre alt bin, mit Kunst angefangen, da habe ich Gedichte geschrieben. Mich fasziniert der Interpretationsspielraum, dass jeder sehen kann was er empfindet. Ich interessiere mich sehr für biblische Kunst und schaue mir gern Kirchen an. Kunst bringt mir Frieden.

Im Zeitraum hatte ich zum ersten Mal die Sicherheit mit bildlicher Kunst zu spielen. Ich hatte ein Buch mitgebracht von Edgar Ende, und beim Betrachten kam im Grunde die Idee auf eine Collage zu machen. Dabei hatte ich beim Machen das Gefühl, es ist noch nicht richtig fertig. Bei der Umsetzung kam dann die Idee auf seine Intention aufzugreifen. Edgar Ende hat mal gesagt, dass er seinen Kunstwerken keine Namen gibt, damit jeder frei in der Interpretation ist. Deshalb habe ich auch Worte ausgesucht, die in beide Richtungen lesbar sind, als Anstoß für eigene Interpretationen.

Am Kunstwettbewerb nehme ich teil, weil ich möchte, dass mehr Menschen die Welt von Edgar Ende kennenlernen und seinen Einfluss auf Michael Ende.“

Carina G. am 6.12.2024

Die Beurteilung der Jury

Das großformatige Bild überzeugt durch seinen frohen und lebensbejahenden Charakter. Allerlei „Graffiti-Elemente“ werden auf spannende Weise aufgegriffen, neu zusammengesetzt und anders interpretiert. Es erinnert an eine Art „Wimmelbild“, in dem der Betrachtende immer neue Details entdecken kann. 

Die Darstellungsweise ist einerseits komplex und vielfältig, andererseits alles in allem schlicht und einfach – aber immer in sich plausibel. Man kann mit offenem Blick davor verweilen und sich überraschen lassen. Ein echtes gute Laune Werk! Ein würdiger Sieger für den Monat Februar 2025. 

In diesem Sinne auch eine freundliche Einladung an alle Unentschlossenen, sich zu beteiligen. In unserem Votum waren wir uns jedenfalls einig.

Im Gespräch mit der Künstlerin

„Ich mache Kunst schon seit Langem, da sind viele Sachen, die man immer machen kann. Welche Materialien ich benutze? Eigentlich benutze ich Vieles. Malen und zeichnen mach ich viel, meistens mit Filzstiften und Papier. Da sind viele Formen und Motive, mit denen ich was machen kann. Bei Malen nach Zahlen, Ausmalbüchern und Mandalas bin ich auch immer zu Gange. Ich drucke mir auch gern Sachen über den Computer aus. Ich freue mich immer, wenn ich künstlerisch tätig bin. Das macht mir immer alles viel Spaß und ich genieße das sehr. 

Ich mache beim Wettbewerb mit, weil ich gut Malen und Zeichnen kann. Ich häng auch gerne meine Sachen auf und zeige Neugierigen, was ich mache. Dann ist ja klar, dass ich bei sowas dabei bin.“

Melanie Pelster
Einen lieben Danke an Sophia Horlamus, die ihr bei diesem Werk assistiert hat.

Die Beurteilung der Jury

Das Werk - eine filigrane Bleistiftzeichnung - zeugt von hoher Kunstfertigkeit. Es hat keine Schwächen und besticht durch Perfektion. Zu sehen sind Steine in unterschiedlichen Größen, die von Gischt umgeben sind. Ein kleiner Ausschnitt eines großen Zusammenhangs. Ein eher leises, zurückhaltendes Werk, dass dem Kleinen und Alltäglichen Bedeutung und Raum gibt. 

Gemeinsam mit dem inspirierenden Titel „Flüsternde Steine - umspielt vom sanften Wasser Schaum“ wird auf originelle Weise die Phantasie angeregt. Eine technisch sehr gut ausgearbeitete Grafik. Sehr meditativ und inhaltsvoller, als der erste Blick vermuten lässt. 

Im Gespräch mit der Künstlerin

„Schon als Kind habe ich mit großer Freude gezeichnet. Als ich 15 Jahre alt war ging ich auf ein Kunstgymnasium, in Polen nennt man das Kunstlyzeum. Seitdem begleitet mich Kunst durch mein Leben. Meine Mutter war ebenfalls kunstbegeistert und wir besuchten zusammen Ausstellungen.

Inspiration finde ich in der Natur. Außerdem begeistern mich Makroaufnahmen in der Fotografie. Abstrakte Kunst mag ich ebenso. Mich interessiert einfach vieles. Manchmal sind es spontane Eindrücke, die meine Aufmerksamkeit erregen, ein andermal arrangiere ich auch etwas, um damit zu arbeiten.

Fotografie, Malerei oder Zeichnung, bei allen ist die Arbeitsweise unterschiedlich. Im AlexOffice Münster beschäftige ich mich im Rahmen meiner Arbeit mit Produkt-, Porträt- und Reportagefotografie. Doch auch das Zeichen liegt mir am Herzen, und ich möchte diesem Bereich in Zukunft mehr Raum geben.

Warum ich am Kunstwettbewerb AUSGEZEICHNET teilnehme? Ich bin dabei, weil ich viele Zeichnungen und Fotografien habe, die ich der Öffentlichkeit präsentieren möchte. Ein Kollege aus dem Büro hat mich schließlich dazu ermutigt, mich zu bewerben."

Beata Baranowska 

Die Beurteilung der Jury

Das Werk „o.T. (ohne Titel)“ besteht aus zwei großen Blättern, die durch ihre Farbigkeit bestechen. Erst bei näherer Betrachtung fallen die filigrane Linienführung und die ausgezeichnete Handwerkskunst auf. Allein der Hintergrund ist bemerkenswert, wirkt er doch in seiner Intensität und Dichte wie ein hauchfeines Gewebe. Trotz unterschiedlicher Motive korrespondieren beide Bilder gut miteinander. Hier trifft Farbe auf Form, trifft Struktur auf Utopie – Erklärung: eine Fantasiewelt oder ein Traumbild.

Das Doppelbild kann als Variante eines Themas gelesen werden, indem Transformation - Erklärung: eine Formveränderung – sichtbar wird. Von einem statisch-architektonischen Zustand hin zu einem naturhaft Dynamischen und Pflanzlichen. Ornamente, die im oberen Bild streng begrenzt sind, brechen im unteren Bild aus und verselbstständigen sich in korallenartiges Wachstum. Der Meilenstein “1984“ wirkt wie eine geheimnisvoll biografische Bedeutungsmarkierung. Vielleicht ist dies ein Kipppunkt im persönlichen Lebenslauf, der sich in der Transformation der Bilder widerspiegelt?

Im Gespräch mit der Künstlerin

„Seit wann ich mich mit Kunst beschäftige? Schon immer. Bereits mit vier oder fünf Jahren. Da hatte ich als Kind schon eigene Ausstellungen im Ruhrgebiet. Die Werke gibt es aber leider nicht mehr. Danach habe ich aufgehört und 30 Jahre nichts mehr gemacht, bis vor fünf, sechs Jahren.

Immer, wenn ich merke, dass ich unruhig werde, muss ich malen, immer wieder Strich an Strich. Immer weiter, über Stunden, Tage, Monate, und Jahre bis ein Bild entsteht. Das Ergebnis überrascht mich immer wieder aufs Neue. 

Am liebsten arbeite ich mit Ölfarben, mit Tusche, Polychromos und Acrylstiften. Ich kann mit allem malen. Ich male am Strand und habe Wände und Schränke bemalt. Einfach alles. Ich male oder zeichne Strich an Strich bis etwas entsteht und lasse die Fantasie laufen. Hauptsache bunt und knallig. Ich erzähle Geschichten mit meinen Bildern. Interpretieren kann sie dann jeder Mensch selbst.

Kunst bringt mir Ruhe und Gelassenheit im Leben. Ganz wichtig ist dabei, dass ich nicht darüber nachdenke, was ich mache. Wenn ich anfange zu denken, ist es vorbei. Dann zerreiße ich das Bild.

Ich nehme aus Spaß an der Freude am Kunstwettbewerb teil. Ich möchte anderen Menschen zeigen, dass es funktioniert, individuell zu sein."

KL