Von Demenz bis E-Mental Health: Fundiert, praxisnah und kompakt – mit diesem Anspruch hatte das Alexianer Krankenhaus Münster Psychiatrie eingeladen. „Ich freue mich sehr, dass wir gleich bei unserer ersten Veranstaltung dieser Art eine so positive Resonanz erfahren“, begrüßte die Gastgeberin Prof. Dr. Judith Alferink ihre Gäste.
Rund 50 Anwesende, darunter niedergelassene Fachärzte für Psychiatrie, Neurologie wie auch Psychotherapeuten und andere Interessierte erhielten in sieben Kurzvorträgen einen kompakten Wissenstransfer und sehr praxisnahe Einblicke in die Bereiche Diagnostik und Therapie psychischer Erkrankungen.
Dem Thema Demenz und den Möglichkeiten der Früherkennung und Prävention widmete sich zu Beginn der Vortrag der Alexianer-Chefärztin Prof. Dr. Judith Alferink: „Von den aktuellen Erkenntnissen aus der Forschung versprechen wir uns insbesondere durch den Nachweis von so genannten Biomarkern einen wertvollen Nutzen zur noch besseren Früherkennung von Demenzerkrankungen“, betonte Alferink , die zugleich selbst als Leiterin der Forschungsgruppe für Immun-Neurobiologie psychischer Erkrankungen an der Universitätsklinik Münster tätig ist.
Viel Erfahrung und Praxiswissen aus seiner Tätigkeit als Leitender Arzt der Damian Klinik für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie brachte auch Alexianer-Experte Dr. Michael Enzl in seinen Vortrag „Depressionen im Alter“ ein: „Das Älterwerden an sich mit allen Begleiterscheinungen ist oft schon ein begünstigender Faktor für eine Depression“, erläuterte der Gerontoexperte im Weiteren vor allem die Besonderheiten der Altersdepression.
Die ambulante und tagesklinische Behandlung älterer Patienten nahm Oberärztin Stefanie Oberfeld (Demenzbeauftragte der ÄKWL) in den Blick. Auch sie betonte, wie wichtig es sei, stets die Autonomie der Patienten weitgehend zu erhalten: „Nicht die Defizite, sondern die Kompetenzen der Patienten dienen uns als Richtschnur in der Therapie!“
Die ebenfalls im Gerontopsychiatrischen Zentrum tätige Dipl.-Psychologin Barbara Grawe zeigte die Grenzen und Möglichkeiten der neuropsychologischen Diagnostik auf und gab dabei wertvolle Hinweise auf neuropsychologische Testinstrumente bei Demenzerkrankungen. Oberarzt Konrad Röhl, Leiter der akutpsychiatrischen Alexianer-Stationen, diskutierte anschließend das komplexe Thema „Früherkennung der Schizophrenie“ und vermittelte den Zuhörern einen praxisrelevanten Zugang zu den Besonderheiten dieses Krankheitsbildes und seiner spezifischen Diagnostik.
Ein hochaktuelles Thema stellte die ärztliche und therapeutische Leiterin des Centrums für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie Münster(CPM), Privatdozentin Dr. Eva-Nadine Striepens vor. Sie zeigte in ihrem Vortrag die Chancen des sogenannten E-Mental Health für die Regelversorgung auf.
Welche geschlechtsspezifischen Besonderheiten sollten bei der Auswahl der Medikation für Frauen beachtet werden? Diesen und weiteren spannenden Fragen zu den „Interaktionen in der Psychopharmakotherapie“ widmete sich zum Abschluss des Forums der Vortrag von Landespharmaziedirektor a.D. Hartmut Reinbold.
„Der gelungene Auftakt unserer Forumsreihe macht Freude auf die Fortsetzung im nächsten Jahr“, zogen Prof. Dr. Judith Alferink und ihre Co-Referenten nach einem spannenden Vormittag eine positive Resonanz.