Künstler des Kunsthaus Kannen mit unverwechselbarer Handschrift.
Das Kunsthaus Kannen und die Alexianer in Münster nehmen Abschied von Robert Burda, der am 7. September 2025 im Alter von 83 Jahren auf dem Alexianer Campus friedlich verstorben ist.
1942 in Neuburg an der Donau geboren, verbrachte Robert Burda seine Kindheit und Jugend in Bremen. Seit 1968 lebte er im Wohnbereich des Alexianer-Krankenhauses in Münster-Amelsbüren. Schon in seiner Kindheit begann er zu zeichnen. In den 1980er-Jahren entfaltete er seine Kreativität in der Kunsttherapie, bevor er 1996 im Kunsthaus Kannen einen festen Atelierplatz erhielt. Dort gehörte er zu den ersten Künstlern und arbeitete bis kurz vor seinem Tod an neuen Werken.
Mit stetiger Neugierde dokumentierte er die Welt, die ihn umgab, und schuf über ein halbes Jahrhundert Werke, die immer wieder erstaunten. Seine Arbeiten sind geprägt von einer präzisen Raumaufteilung, einer genauen Beobachtungsgabe und liebevollen Details: Szenen des Alltags, Busse, Straßenbahnen oder Gebäude zeichnete er ebenso sorgfältig wie Feste und Reisen. Meistens wählte er dabei eine Vogelperspektive. Seine Lebensstationen hielt er stets in Wort und Bild fest. Jedes Blatt versah er mit Datum, Ort und Schriftzügen in Schönschrift, oft umrahmt von Ornamenten und Linien. Ergänzend ordnete er seine Arbeiten zusammen mit passenden Zeitungsartikeln sorgfältig in verschiedenen Sammelmappen ein.
Ein besonders intensiver Austausch verband ihn mit seiner Familie. Über Jahrzehnte pflegte er eine liebevolle Korrespondenz mit seiner Mutter, in der er Alltägliches, Feste und besondere Erlebnisse in reich gestalteten Briefen dokumentierte. Diese herzliche Verbundenheit zur Familie blieb sein Leben lang bestehen, zuletzt zu seiner Schwester Anna und seinem Bruder Wolfgang.
Burda machte sich auch über Münster hinaus einen Namen: 2004 erhielt er den zweiten Preis des Europäischen Kunstpreises EUWARD in München (Europäischer Kunstpreis für Malerei und Graphik von Künstlern mit geistiger Behinderung). Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt, unter anderem im Haus der Kunst in München, im Kunstpalast Düsseldorf, in Brüssel und Bratislava. 2005 folgte seine erste Einzelausstellung "Heute ist ein Nagelneuer Tag" im Kunsthaus Kannen. Zuletzt widmete ihm das Kunsthaus Kannen 2022 die Einzelausstellung „Meine alte Zeit“ sowie 2024 die Ausstellung „Schau mich an“.
„Mit Robert Burda verlieren wir nicht nur einen langjährigen Künstler des Kunsthaus Kannen, sondern auch einen einzigartigen Chronisten des Alltags. Seine präzisen Beobachtungen und seine unverwechselbare Handschrift haben unser Haus geprägt und werden uns in Erinnerung bleiben“, so Lisa Inckmann, Leiterin Kunsthaus Kannen.