Lesung der Texte von Willy Lütkemeyer.
Der Schauspieler Andreas Ladwig stellt ausgewählte Texte von Willy Lütkemeyer vor. Dieser wurde 1930 in Rheine geboren und war von Beruf zunächst Kraftfahrer. Ab 1957 lebte und arbeitete er einige Jahre in Kanada. 1971 wurde er im Wohnbereich Haus Kannen aufgenommen, wo er bis zu seinem Tod 1999 lebte. Dort arbeitete Lütkemeyer im Kunsthaus Kannen, wo er begann Prosagedichte zu schreiben.
In den Gedichten von Willy Lütkemeyer geht es um die sprachliche Ordnung, die Ordnung als Sprache und um geordnetes Sprechen. Lütkemeyer beginnt meist in der Art einer allgemeinen These, einer sprachlichen ‚Wahrheit‘: Diese sprachliche ‚Wahrheit‘ wird in den folgenden Sätzen dann ‚erschüttert‘: Aus Hauptworten werden Adjektive, das Subjekt des Satzes wird gegen ein anderes ausgetauscht, oder aus einer Aussage wird eine Frage. Wie in der Bewegung des Anfahrens nimmt jeder Satz einen neuen Anlauf, mit dem sich der Sinn leicht verschiebt, reflektierend ‚ausgebremst‘ wird oder ganz entleert manchmal bis an den Rand des Verstehens ‚ausrollt‘.
Andreas Ladwig (geb. 1963) studierte Musik und Sprechen/Schauspielen an der Musikhochschule Münster. Er beendete sein Studium mit der künstlerischen Reifeprüfung. Seitdem arbeitet er als Sprecher ( WDR, Deutschlandfunk, TV- und Radiowerbung, Hörbücher...) sowie als Schauspieler für Film, TV und Theater ( Soko München, Rosenheimcops, Hubert und Staller etc.).