WN und Alexianer Münster laden am 23. März zu interaktivem Live-Vortrag aus der Waschküche ein

Psyche

, Alexianer Münster GmbH

Corona-Spätfolgen für Immunsystem und Psyche.
Gefahr erkannt – Gefahr überstanden und gebannt? 
Mitnichten lässt sich dies für eine überstandene Infektion mit dem Coronavirus so einfach sagen. Denn egal, ob schwerer Verlauf oder auch nur leichte Symptome: SARS-CoV-2 kann noch lange nach der akuten Erkrankung an Körper und Psyche sein Unwesen treiben und das oft monatelang. „Auch wenn die Folgeerkrankungen nach schweren Verläufen immer besser erforscht werden, sind die Ursachen noch weitgehend unklar“, bilanziert Univ.- Prof. Dr. Judith Alferink, Chefärztin des Alexianer Krankenhauses Münster.

Beim kommenden ersten digitalen Alex Talk am 23.März wird sie ab 18.00 Uhr live aus der Waschküche über die Corona-Spätfolgen referieren und anschließend den Interessierten für Fragen zur Verfügung stehen. Der Talk knüpft damit an die gewohnte Veranstaltungsreihe an und wird wieder von WN Redakteur Stefan Werding moderiert.

Neben den schon bekannten körperlichen Schäden wie etwa an Lunge, Herz oder anderen wichtigen Organen wird sich die Alexianer-Expertin vor allem auf die möglichen psychischen und neurologischen Folgen einer Covid-19-Erkrankung fokussieren. „Viele Corona-Patienten leiden etwa unter kognitiven Beeinträchtigungen und es stellt sich die zentrale Frage,wie sich das Virus seinen Weg in unser Gehirn bahnt“, erläutert Alferink.

Bei möglichen Antworten auf diese Frage kann sich die Expertin auch auf ihre Erfahrungen aus ihrer Forschungstätigkeit stützen. Denn als Leiterin der Forschungsgruppe für Immun-Neurobiologie psychischer Erkrankungen an der Klinik für Psychische Gesundheit des UKM widmen sich Alferink und ihr Team zum Beispiel auch den Zusammenhängen zwischen Immunantwort und Nervensystem. 

„Nach neuesten Erkenntnissen geht man davon aus, dass SARS-CoV-2 unter anderem über die Riechschleimhaut ins Gehirn gelangen kann“, so Alferink und ergänzt: „Zusätzlich wird eine schädigende Immunantwort in Gang gesetzt, die letztlich auch Einfluss auf Denkvermögen und seelisches Wohlbefinden hat.“ Konzentrations- oder Wortfindungsstörungen, Müdigkeit, Schlafstörungen, aber auch langfristige psychischen Folgen wie etwa Depressionen oder Angsterkrankungen könnten möglicherweise aus dieser Kettenreaktion resultieren. 

Aber auch die weitreichenden Folgen der Pandemie selbst möchte die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie bei ihrem Vortrag in den Blick nehmen. Was machen Lockdown, Homeschooling, Kontaktverbote, ernsthaftende Existenznöte und dauernde Unsicherheit langfristig mit uns? „Wir stellen schon seit längerem fest, dass der Bedarf an Beratung bei psychischen Problemen deutlich zugenommen hat“, berichtet die Expertin. 

Wer Antworten auf diese oder auch persönliche Fragen zum Thema Spätfolgen haben möchte, ist zum Live-Vortrag ab 18 Uhr und anschließender Fragerunde eingeladen. 

Anmeldungen zum kostenlosen Vortrag sind nicht erforderlich. Den Zugang zum Vortrag (ab 17.45 Uhr) sowie die Möglichkeit für eigene Fragen finden Interessierte unter: www.alexonline-muenster.de