„Es ist jetzt fast ein bisschen wie Urlaub!“

Die beiden Bewohner Sandra Gentsch (am Rednerpult) und Stefan Zimmer (l.) sowie Claudia Bergmann (2.v.l.) und Regionalgeschäftsführer Stephan Dransfeld (kl. Bild, Mitte) berichteten von den Verbesserungen durch den Umzug in die neuen Häuser Lukas und Josef. Pfarrer Bernhard Hertwig (r.) nahm die Einsegnung vor.

Feierliche Einweihung der neuen Häuser Lukas und Josef auf dem Alexianer-Gelände.

"Gut Ding will bekanntlich Weile haben!" Getreu diesem Motto mussten die Bewohner der beiden ehemaligen Alexianer-Wohngruppen Josef und Lukas viele Jahre auf eine Verbesserung ihrer Wohnsituation warten. Umso strahlender stießen die 48 Bewohner nun bei der feierlichen Einweihung mit Angehörigen, Betreuern und vielen Gästen bei bester Laune und in fast familiärer Atmosphäre auf ihren Umzug in die beiden neuen Wohnhäuser Lukas und Josef auf dem Alexianer-Campus an.

"Es ist jetzt manchmal fast wie Urlaub!", brachte Sandra Gentsch, Bewohnerin im Haus Lukas, in ihrer heiteren Ansprache das für sie spürbare neue Lebensgefühl in den neuen vier Wänden auf den Punkt. Und auch Stefan Zimmer (Bewohner im Haus Josef) unterstrich, wie sehr er sich jetzt wohlfühlt: "Die alte Bude war einfach schlimm, jetzt ist alles viel besser und alle im Team sind mit so viel Herzblut dabei!"

In der Tat vollzogen die Bewohner mit psychischen und geistigen Behinderungen mitsamt ihren Pflege- und Betreuungsteams mit dem Umzug in ihr neues Domizil einen längst überfälligen Quantensprung: Alle Bewohner verfügen nun über ein Einzelzimmer mit jeweils eigenem Badezimmer. Jede der insgesamt acht Sechser-WGs ist mit einer offen gestalteten Wohnküche zum Ess- und Wohnzimmer ausgestattet, aus der in den Erdgeschossen unmittelbar der Garten erreichbar ist.

Dass dieser Umzug mehr als dringend nötig war, betonte auch Alexianer-Regionalgeschäftsführer Stephan Dransfeld in seiner Begrüßung: "Das Teilen von Bad und Toilette unter mehreren Bewohnern, fehlende Barrierefreiheit und dunkle Flure waren nur einige der sehr schwierigen Rahmenbedingungen, welche die Bewohner wie auch das Pflegepersonal im Alltag immer wieder vor große Herausforderungen stellte."

Dransfeld ließ auch nicht unerwähnt, dass der langwierige Weg bis zur Umsetzung der Neubauten nicht immer einfach gewesen sei und hier insbesondere die starke politische Lanze für das gemeindenahe Wohnen die beiden geschützten Wohnprojekte auf dem Gelände zwischenzeitlich zu bremsen drohte. Umso so größeren Dank zollte er insbesondere Wohnbereichsdirektorin Claudia Bergmann, die Politik und Förderer mit viel Herzblut davon überzeugen konnte, dass das geschützte Umfeld auf dem Alexianer-Gelände eben doch für einen Teil der Bewohner genau der richtige Ort ist.

Ebenso dankte er auch den vielen Handwerkern, dem Architekturbüro Wörmann und den beiden Betreuungsteams, allen voran den beiden Hausleitern Michael Gaidies und Michael Müller für die vorbildliche Umsetzung und Begleitung der beiden Bauten und Umzüge. Sein besonderer Dank galt auch der Stiftung Wohlfahrtspflege, der Wohnbauförderung NRW und der Stiftung der Alexianerbrüder für die finanzielle Unterstützung bei den pro Haus rund 2,3 Millionen umfassenden Investitionen.

Mit den Worten "Ein Campus kann auch ein inklusives Leben bedeuten" betonte am Ende auch Claudia Bergmann die Notwendigkeit der Neubauten auf dem Gelände, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel am Wasserturm mitten in einen inklusiven Ort eingebettet seien. In einem zweiten Bauabschnitt soll nun noch ein dritter Neubau für die Paulus-Bewohner die Umzüge der geschützten Wohngruppen in ein zeitgemäßes Wohnumfeld vollenden.