Ein kreativer Konzeptentwickler und Klinikchef mit ganzem Herzen
"Ein Visionär in der Gerontopsychiatrie für die Region, ein Konzeptentwickler mit viel Sinn für Atmosphäre, ein einfühlsamer Arzt für seine Patienten und nicht zuletzt ein Chef und Kollege mit viel Herz und Menschlichkeit." Mit diesen und weiteren Worten verabschiedeten sich in einem sehr familiären Rahmen Mitarbeiter, Kollegen und auch viele überregionale Weggefährten vom langjährigen Chefarzt Dr. Klaus Telger. Mit ihm verlässt nach 28 Jahren zweifelsohne ein ganz besonderer Mensch die Alexianer-Welt.
Als ausgebildeter Neurologe, Psychiater und Psychotherapeut kam Dr. Klaus Telger am 1. Januar 1989 an das Alexianer-Krankenhaus, welches damals noch keinen akutpsychiatrischen Krankenhausstatus besaß. Als die Uniklinik Münster Anfang der neunziger Jahre einen Teil ihrer Pflichtversorgung der Gerontopsychiatrie an die Alexianer abtrat, nutzte Dr. Telger diese Chance.
Solche und andere Meilensteine fanden auch in den Worten von UKM-Klinikchef Prof. Dr. Volker Arolt lobende Anerkennung. Er würdigte Telger als einen "mit Mann echten Tugenden", von dessen "menschlicher Güte" insbesondere seine Patienten profitierten.
"Der Aufbau der Damian Klinik, das Gerontopsychiatrische Zentrum in der Josefstraße und die vielen Pflege-, Betreuungs-, Therapie- und Beratungsangebote für ältere, psychisch kranke Menschen sind eng mit Dr. Klaus Telger verbunden.", so Stephan Dransfeld, Regionalgeschäftsführer der Alexianer Münster GmbH. Dransfeld lobte Dr. Telger "als wahren Konzeptioner, der viel bewegt und in Bewegung gesetzt hat."
Mit der Etablierung des Therapieangebots für zwangserkrankte Patienten und dem Aufbau der Dialektisch-Behavioralen Verhaltenstherapie, die unter anderem im Rahmen der Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung zum Einsatz kommt, wurde das Profil des damals noch verhältnismäßig kleinen Alexianer-Krankenhauses durch Telger wesentlich geschärft und die Klinik Maria Brunn nahm einen bedeutenden Platz in der psychiatrischen Kliniklandschaft Münsters ein.
Bei der Einrichtung der unterschiedlichen Klinikbereiche war es stets sein Ziel, eine behagliche und vertrauenerweckende Atmosphäre zu ermöglichen, die den Genesungsprozess der Patienten unterstützt. Mit seiner "Architektur fürs Wohlbefinden" konnte Dr. Telger einen positiven Einfluss auf das persönliche Wohlergehen der Patienten ausüben. Diese Besonderheiten wie kreisförmige Wegführungen, ein Haus ohne Sackgasse, zur Sonne ausgerichtete Patientenzimmer, offene Wohnbereiche mit privaten Rückzugsmöglichkeiten, überschaubare familiäre Gruppen haben einen positiven Einfluss auf das persönliche Befinden der Patienten und tragen erheblich zu einem positiven Lebensgefühl bei.
Seine Leidenschaft zur Kunst und Musik ließen ihn in den folgenden Jahren auch an anderen Projekten engagiert und erfolgreich mitwirken. So begleitete Dr. Telger die Gestaltung und den Aufbau des Sinnesparks und des Kunsthauses maßgeblich mit. Sein Engagement und seine persönliche Unterstützung machten ihn zu einem hilfsbereiten und kompetenten Kollegen, der auch über seine Aufgabengebiete hinaus immer ein Ohr für alle Themen und Projekte hatte.
"Sie waren in all den Jahren ein Klinikchef und Psychotherapeut mit ganzem Herzen. Mit unglaublich viel Fleiß und Disziplin einerseits, aber vor allen Dingen Menschlichkeit und Bodenständigkeit andererseits", betonte Dr. Michael Enzl, Oberarzt des Alexianer-Krankenhauses, "immer geduldig, einfühlsam und den Patienten und Kollegen über alle Jahre treu verbunden."
Eine Fortsetzung der visionären Konzeptarbeit Telgers fand sich in den letzten Jahren in einem akutstationären Behandlungsangebot für Menschen mit einer Intelligenzminderung. Ein wesentlicher Auftrag des Alexianer Krankenhauses, welcher als Behandlungsschwerpunkt in den kommenden Jahren in die Tat umgesetzt werden soll.
"Es war eine verdammt gute Zeit.", zeigte sich Dr. Klaus Telger in seiner Dankesrede sichtlich berührt: "Ihr seid der wahre Motor des Ganzen und ich habe stets mehr zurück bekommen als ich geben konnte."