Psychoonkologie: Wenn der Krebs auch die Seele angreift.

Eine Krebserkrankung bringt Vieles aus dem Gleichgewicht: Die Erkrankung ist nicht nur eine große körperliche Belastung, auch die Seele leidet. Ängste, Niedergeschlagenheit und Erschöpfung sind häufige psychische Folgeprobleme. Wenn der Krebs auch die Seele beeinträchtigt, kann eine Therapie in einer Psychoonkologischen Ambulanz helfen. Seit einigen Wochen bietet auch die EOS-Klinik der Alexianer eine solche Unterstützung. In der Hammer Straße 13 in Münster haben die Mitarbeiter ihre Büros bezogen. Die Therapien dort sind immer individuell.

„Eine Krebserkrankung stellt immer auch eine massive psychische Belastung dar“ wissen Dr. Christine Alterhoff und Janna Laudensack. Die beiden speziell psychoonkologisch geschulten psychologischen Psychotherapeutinnen sind für die Betroffenen da, wenn Hilfe notwendig wird. Für viele ist die Diagnose erstmal ein Schock. Dennoch „funktionieren“ die meisten Patienten zunächst und unterziehen sich den notwendigen medizinischen Behandlungen. Die seelischen Folgen werden oft erst im Verlauf, manchmal auch erst Monate nach Abschluss der Therapien spürbar. Depressionen, chronische Erschöpfung und Ängste sind oftmals Begleiterscheinungen einer Krebsdiagnose und sollten deshalb genauso wie die körperlichen Symptome behandelt werden.

Dabei leisten die Therapeutinnen in Einzel- oder auch Gruppengesprächen wichtige Arbeit: „Viele Erkrankte wünschen sich jemanden, mit dem sie sprechen können. Freunde und Angehörige sind oft überfordert oder Patienten fürchten, diese zu sehr zu belasten“, erklärt Dr. Christine Alterhoff. Zum Glück gibt es immer mehr Patienten, die von sich aus sagen, dass sie sich psychotherapeutische Unterstützung wünschen. Viele kommen aber auch auf Empfehlung der behandelnden Ärzte in die Ambulanz. „In den Gesprächen orientieren wir uns sehr an den Anliegen der Patienten“, baut Dr. Christine Alterhoff Vorbehalte gegenüber psychotherapeutischen Sitzungen ab, „hierbei ist uns eine annehmende, wertschätzende Haltung sehr wichtig. Patienten sollen das Gefühl haben, über alles sprechen zu können, was sie beschäftigt“.

Auch nachdem die medizinische Krebsbehandlung überwunden ist, können Patienten die Ambulanz besuchen. Eine häufig lange anhaltende Einschränkung der Leistungsfähigkeit bis hin zur völligen Erschöpfung, Gedanken an die Zukunft oder auch das veränderte Körperbild können intensive Gefühle auslösen. Daher bieten die beiden Therapeutinnen den Patienten egal ob im akuten Krankheitsstadium oder auch noch Jahre später Unterstützung an. Die Therapie in der Ambulanz wird von Krankenkassen finanziert, lediglich eine Überweisung vom behandelnden Arzt ist notwendig. Und auch Angehörigen, die unter der Erkrankung eines Partners oder eines anderen Familienmitgliedes leiden, steht das Angebot der Ambulanz offen.

Kontakt: Psychoonkologische Ambulanz der EOS-Klinik: Tel.: (0251) 52093894 oder <link>psychoonkologie@alexianer.de