Symposium der EOS Klinik zum Thema Scham.
Die Röte schießt ins Gesicht, die Stimme wird brüchig und man wünscht sich, dass sich der Boden auftut und man einfach verschwinden kann: Scham kennt jeder. Dabei ist Scham nicht angeboren, sondern hausgemacht und im Laufe des Lebens erlernt. Beim Symposium der EOS Klinik Münster am vergangenen Samstag im Franz-Hitze-Haus stand dieses Phänomen im Fokus der multiprofessionellen Betrachtung. „Ich bin dick, ich bin hässlich. Ich schäme mich für meine Familie, meine Arbeit, meinen Fußballclub“ – all das sind soziale Bezüge zu einem selbst oder zu Fremden, die sehr viel mit dem Ausmaß des Schams zu tun haben.
So wurden von den verschiedenen Referenten im Laufe der Veranstaltung verschiedene Aspekte beleuchtet, etwa, warum sich Frauen mehr schämen als Männer, warum es Mobbing gibt, dass man möglichst individuell sein soll – aber bitte nicht zuviel! Muss man sich für Satire schämen (Stichwort: Jan Böhmermann), oder für seinen sozialen Status? Eine universelle Antwort darauf gibt es nicht, darin waren sich die Referenten Dr. Markus Pawelzik (Psychiater), Dr. Dorothée Pawelzik (Psychotherapeutin), Prof. Dr. Josef Früchtl (Philosoph), Prof. P. Dr. Dr. Michael Plattig O. Carm. (Theologe), Prof. Reinhard Merkel (Rechtswissenschaftler), Prof. Dr. Jürgen Schupp (Sozioökonom) und Dr. Eckhard Roediger (Psychotherapeut) einig. Aber mit dem Wissen, wo man selbst steht, also einem guten Selbstbewusstsein, kann man schamhafte Momente reduzieren.