Selbsthilfegruppen der Fachklinik Hörstel unter neuer Koordination
Das erste Mal nach gut vier Jahren coronabedingter Pause trafen sich jetzt wieder alle Vertreter der Selbsthilfegruppen Sucht in der St. Antonius Klinik der Alexianer in Hörstel. Bei einem informativen Treffen in der vergangenen Woche stellte sich mit Fabienne Mäcke die neue Selbsthilfegruppenbeauftragte vor, die das Amt von Hildegard Keiser übernimmt.
„Wir sind sehr stolz, dass wir es durch die Coronazeit geschafft haben, den Kontakt zu nahezu allen Gruppen zu halten. Einige Selbsthilfegruppen haben sich leider aufgelöst, neue sind aber hinzugekommen“, so Hildegard Keiser, die seit 18 Jahren die Organisation der Gruppentreffen in der Fachklinik für Suchtmedizin innehat. „Selbsthilfegruppen sind ideale Wegbegleiter für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt“, so die Therapeutin, „Kehrt der Alltag nach der Klinik wieder ein, ist es schwer, nicht in altes Konsumverhalten zurückzufallen“. Der Austausch mit Menschen, die das gleiche Schicksal teilen, die das Gleiche erlebt haben und die gleichen Herausforderungen meistern müssen, sei enorm hilfreich.
Unterschiedliche Ansätze
Mehrmals in der Woche kommen die Vertreter der Gruppen in die Klinik, um den Patientinnen und Patienten ihre Arbeit vorzustellen. Dabei haben alle unterschiedliche Ansätze. Eine Empfehlung spricht die Klinik nicht aus, „jeder findet seine Gruppe selbst“, so Keiser weiter. Seit mehr als 50 Jahren hat die Vorstellung der Selbsthilfegruppen in Hörstel Tradition, schon viele Suchterkrankte haben mit Gleichgesinnten den Weg in die Abstinenz geschafft.
Dr. Thomas Poehlke, einer der neuen Belegärzte, bedankte sich bei den Selbsthilfegruppen für ihre ehrenamtliche Tätigkeit. „Sie sind als Selbsthilfe ein wichtiger Teil in der Behandlung unserer Patienten.“ Er informierte die Anwesenden über die Erweiterung der Belegarztpraxen, die sich in Rheine, Ibbenbüren und Lengerich befinden.
Höchster Respekt
Bevor Geschäftsführer Günter Engels mit einer Vorstellung des Klinikneubaus startete, in dem künftig die akutpsychiatrische Versorgung für rund 46.000 Menschen der Region angeboten wird, verabschiedete sich Hildegard Keiser von den Gruppenvertreterinnen und -vertretern. Sie übergab den symbolischen Staffelstab und einen kleinen Glücksbringer an Kollegin Fabienne Mäcke, die künftig die Koordination der Gruppen übernimmt. „Ich weiß Sie in guten Händen“ lachte die langjährige Leiterin, die sich nun auf der Zielgeraden des Berufslebens befindet. „Ich bin sehr dankbar für Ihre Arbeit und habe höchsten Respekt vor dem, was Sie ehrenamtlich für andere Erkrankte tun“ schloss sie.